Tagung 'Soziologie der Mediation', Universität Bielefeld
Freitag, den 26.9.2014
im Zentrum für Interdisziplinäre Forschung (ZiF)
der Universität Bielefeld, Wellenberg 1, 33615 Bielefeld.
Mediation ist inzwischen weitgehend als Methode der Streitbeilegung anerkannt, aber ein soziologischer Begriff zeigt sich erst ansatzweise in der ansonsten lebhaften Diskussion. Ihr Anlass ist die Professionalisierung des vermittelnden Dritten, welche sich in einem breiten Ausbildungsangebot, ebensolcher Ratgeberliteratur, aber auch in gesetzgeberischen Aktivitäten dokumentiert. Der unparteiische Dritte vermittelt im Alltag, in der Arbeitswelt und sogar vor Gericht. Man trifft ihn in segmentär, stratifiziert oder funktional differenzierten Gesellschaften an. Gemeinsam ist den jeweiligen Ausprägungen, dass der Dritte im Namen des „Friedens“ interveniert.
Trotz der Thematisierung schon bei Georg Simmel (1908) dominieren Historiker, Psychologen, Neurologen, Juristen und Praktiker den Diskurs, der weitgehend auf soziologische Mittel verzichtet, sich wenig von einer Selbstbeschreibung emanzipiert und stark an Handlungsanweisungen interessiert ist.
Die Tagung möchte das verbreitete Mediationsverständnis dezentrieren und den soziologischen Diskurs darüber wieder in Gang bringen. Es gilt vorliegende Erkenntnisse zu sichten und sie aufeinander zu beziehen. Dabei soll erkennbar werden, was allen Interessierten in puncto soziologischer Mediationsforschung angeboten werden kann. Ein inhaltliches Leitmotiv ist die Frage: Was machen vermittelnde Dritte und mit welchen Folgen? Oder: Ist Mediation eine Kunst?
Weitere Informationen und Flyer unter www.mediationskongress-bielefeld.de
